Öffentliches Gespräch zu Sterbebegleitung und Sterbehilfe

Öffentliches Gespräch zu Sterbebegleitung und Sterbehilfe

Quelle: stadtjournal vom 22. November 2014

Öffentliches Gespräch zu Sterbebegleitung und Sterbehilfe

Hanau. Der Förderverein Palliative Patienten-Hilfe Hanau e. V. veranstaltet am Samstag, 22. November, von 13 bis 17 Uhr im Congress Park Hanau ein öffentliches Gespräch zum Thema „Hilfe beim Sterben oder Hilfe zum Sterben? – Der Umgang mit dem Sterbewunsch des Patienten“.

Pro und Contra zur aktiven Sterbehilfe und zum ärztlich begleiteten Suizid werden im Rahmen der Debatte erörtert. Dabei steht die Diskussion um die Sterbebegleitung und die unterschiedlichen Formen der Sterbehilfe im Vordergrund. Aufgegriffen wird auch die Diskussion der diesjährigen deutschen Bischofskonferenz in Fulda und die spektakulären Entwicklungen im EU-Nachbarland Belgien.

Bei der passiven Sterbehilfe bedarf es einer schriflichen Patientenverfügung des Betroffenen, in der konkret Handlungsempfehlungen formuliert sind. Diese unter anderem Abbruch einer Therapie bei fehlender Wirkung oder Heilung, Beenden von künstlicher Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr bei fortlaufender Schmerzbehandlung und anderer unangenehmer Beschwerden wie Übelkeit, Luftnot oder Schluckauf. Eine erhöhte Morphingabe bei stärksten Beschwerden unter Akzeptanz des vorzeitigen Versterbens ist rechtlich zugelassen.

Die Beherrschung von Schmerzen und anderen Krankheitsbeschwerden, von psychologischen, sozialen und spirituellen Problemen der Menschen, die am Ende des Lebens stehen, haben in allen Fällen der vorherigen Abwägung über das weitere Vorgehen in allen Ländern höchste Priorität, so wie es die Palliative Care Definition der WHO 1990 definiert hat. Die öffentliche Gesprächsrunde wird eingeleitet von zwei namhaften deutschen Vertretern der Palliativbewegung und Palliativmedizin, Herrn Franz Müntefering und Herrn Dr. Michael de Ridder, die beide aus unterschiedlichen Blickwinkeln, sowohl der eigenen Betroffenheit und Erfahrung, als auch aus professioneller Sicht der Palliativmedizin, ihre Positionen in Impulsvorträgen zu diesem Thema darstellen.

Im Anschluss findet eine Podiumsdiskussion statt unter Mitwirkung der Referenten Müntefering und Dr. de Ridder. Es diskutieren weiter mit: aus palliativmedizinischer Sicht die Palliativmedizinerin Frau Dr. Maria Haas-Weber, Vorsitzende des Vereins, aus rechtlicher Sicht der Rechtsanwalt und Notar Eberhard Uhlig, Vorstandsmitglied, und weitere Diskutanten aus den Bereichen Seelsorge und Pflege. Die Moderation übernimmt Philipp Engel vom Hessischen Rundfunk. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen die persönliche Entscheidung eines jeden Menschen, die es zu respektieren gilt und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die den Mitwirkungsgrad der Betreuenden und Behandelnden regeln muss.

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