Einladung zum 5. Kongress

Einladung zum 5. Kongress, Donnerstag 30. November 2017, 9-16 Uhr

in der Aula der Justus-Liebig-Universität, Ludwigstraße 23, 35390 Gießen

Schirmherr: Kanzleramtsminister Helge Braun

Sterben im Krankenhaus und  stationären Pflegeeinrichtungen
Berufsbiografische Wege der Helfer/-innen

Begründungen und Ziele

Die berufliche Sozialisation und Identitätsbildung derer die Sterbende begleiten, steht im Mittelpunkt des 5. Kongresses. Die Belastungen dieser Arbeit sind hoch, die Möglichkeit sich mit diesen dauerhaft gelungen auseinanderzusetzen ist unzweifelhaft Kennzeichen beruflicher Professionalität. So werden Erfahrungen und Befunde im Verlauf des Tages zur Aussprache gebracht, die erklären können, wie es dazu kommen kann, dass ein Teil der Pflegekräfte und Ärzte in dieser Arbeit offensichtlich Sinn und Halt für ihr berufliches Leben und darüber hinaus finden (a) andere dauerhaft bis hin zum beruflichen „Burn-out“ belastet sind (b) während andere es gelernt haben den Umgang mit sterbenden Patienten/Bewohnern zu umgehen (c). Als Grundlage hierfür dient auch eine empirische Studie des TransMIT-Projektbereichs für Versorgungsforschung aus Gießen, an der ca. 400 betroffene Mitarbeiter/-innen aus Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen 2017 teilgenommen haben. Ein zweiter Kongressfokus wird auf die Praxis der Verbesserung der Situation in den Pflegeeinrichtungen gerichtet. Neben einer Aussprache über die Erfahrungen die im Aufbau einer Palliativ-Oase in einem großen Pflegeheim gesammelt wurden, wird eine neue Möglichkeit des Erwerbs des Deutschen Palliativsiegels für Pflegeinrichtungen vorgestellt.

Themen

Der Kongress zeigt u.a. auf:

  1. Ob und wie sich erste Erfahrungen mit Tod und Sterben auf die persönliche Haltung auswirken.
  2. Was berufliche Aus-, Fort- und Weiterbildung leisten kann und welche Fähigkeiten diese vermitteln sollte.
  3. Wie kommen Ärzte und Pflegende mit den Belastungen klar, was verbindet und was unterscheidet die Berufsgruppen.
  4. Ob unterschiedliche Belastungen und Lernerfahrungen der Mitarbeiter/-innen z.B. auf Intensivstationen im Vergleich zu denen anderer Stationen wie z.B. palliativen Versorgungsbereichen, bestehen.
  5. Wie die Balance zwischen schwierigen beruflichen Erfahrungen und Grenzsituationen (a) und privatem Lebensglück (b) gelingen kann.
  6. Ob und auf welche Weise die Situation der Sterbenden in Pflegeeinrichtungen durch den Aufbau einer „Palliativ-Oase“ verbessert werden kann.

Zielgruppe

  • Krankenhaus- und Mitarbeiter/-innen stationärer und ambulanter Pflegeeinrichtungen wie Pflegende, Ärzte, Sozialarbeiter, Krankenhaus- und Pflegemanagement
  • Mitarbeiter/-innen der Aus-, Fort- und Weiterbildung, Lehrende
  • Qualitäts- und Risikomanager
  • Beauftragte und Mitarbeiter in Ethikarbeitskreisen, Ethikkommissionen u. Ethikboards, Seelsorger die in der Betreuung Sterbender arbeiten
  • Studenten/-innen und Auszubildende in den Gesundheitsberufen
  • Gesundheits- bzw. Pflegewissenschaftler/-innen
  • Patienten- und Angehörigenvertreter/-innen
Ziele und Nutzen
  • Informationen zu Belastungen und Chancen in einem beruflich wie persönlich herausforderndem Arbeitsumfeld
  • Persönliche wie auch berufliche Standortbestimmung (Wo stehe ich / Wo steht mein Team)
  • Anregungen zum Tätig werden (Was kann ich für mich auf den Weg bringen / Woran müssen wir in unserem Team / Einrichtung arbeiten)
  • Lernen von den Erfahrungen anderer (z.B. Kann eine Palliativ-Oase ein Baustein für unsere Einrichtung sein)
Programm

Uhrzeit

9.00-9.30

Programmpunkt

Eröffnungen und Grußworte

Referent/in

Joybrato Mukherjee

Präsident JLU
Wolfgang Dippel

Staatssekretär Hessisches Ministerium für Soziales und Integration
Helge Braun

Minister im Kanzleramt

Ziel und Vortragskontext

Begrüßungen, Perspektiven, Grußworte

Uhrzeit

9.30-9.45

Programmpunkt

Übersicht, Ziele und Ablauf des Kongresses

Referent/in

Andre Banat & Wolfgang George
Moderatoren

Ziel und Vortragskontext

Übersicht des Tages

Uhrzeit

9.45-10.15

Programmpunkt

Referat: Kulturelle Perspektiven auf Leben, Gesundheit, Tod und Sterben

Referent/in

Claude-Helene Mayer
Sozial-, Gesundheits- und Kulturwissenschaftlerin

Ziel und Vortragskontext

Die Unterschiedlichkeiten der soziokulturellen Grundannahmen von Gesellschaften werden erkennbar gemacht. Wie wirken sich diese auf den spezifischen Umgang mit Sterbenden (in den Institutionen) und damit verbunden auch auf die Helfer selber aus?

Uhrzeit

10.45-11.15

Programmpunkt

Referat: Einführung in die Ziele, Vorgehensweisen und erwünschten Ergebnisse der Thanatogogik

Referent/in

Horst Seibert
Sozialarbeiter und Theologe

Ziel und Vortragskontext

Vorgestellt werden die Erfahrungen einer langjährigen Praxis zu den unterschiedlichen Problemlagen der stationären Betreuung Sterbender und aus diesen resultierende Belastungen für die betroffenen Patienten und Bewohnern als auch die professionellen Helfer.

Uhrzeit

11.15-12.00

Programmpunkt

Plenum: Regionale Versorgung gestalten: Das Projekt Palliativ Oase

Referent/in

Maria Haas-Weber, Susanne Simmler, Uwe Brömmer
Vertreter/innen Main Kinzig Kreis & Wohnstift Hanau
Moderator: Thorsten Fritz

Ziel und Vortragskontext

Wie kann eine stationäre Pflegeeinrichtung zugunsten der Versorgung sterbender Bewohner tätig werden? Vorgestellt wird das Modell “Palliativoase” des Wohnstiftes Hanau, das nicht zuletzt auch ein Projekt des Main-Kinzig Landkreises ist.

12.00-13.00 Mittagspause / Pressegespräch

Uhrzeit

13.00-13.30

Programmpunkt

Studienvorstellung: Biographische Entwicklungen

Referent/in

Wolfgang George
Versorgungsforscher und Thanatologe

Ziel und Vortragskontext

Berichtet werden die zentralen Ergebnisse der Gießener Studien zu den Sterbebedingungen Teil 4

Uhrzeit

13.30-14.00

Programmpunkt

Referat: Berufsbiographische Entwicklungslinien in der Palliativversorgung

Referent/in

Ulrike Schulze
Pflegewissenschaftlerin

Ziel und Vortragskontext

Vorgestellt werden Erfahrungen über berufsbiographische Entwicklungen in der palliativen Versorgung arbeitender Berufsgruppen.

Uhrzeit

14.00-14.30

Programmpunkt

Referat: Belastungen und Chancen in der Betreuung sterbender Menschen

Referent/in

Thomas Sitte
Deutsche PalliativStiftung, Arzt

Ziel und Vortragskontext

Eine reflektierte Auseinandersetzung mit dem Thema “Tod und Sterben”; beruflich, (standes-) politisch, gesellschaftlich und persönlich.

14.30-15.00 Kaffeepause

Uhrzeit

15.00-15.45

Programmpunkt

Plenum: Endet der beruflich-professionelle Einsatz in der Betreuung Sterbender im Burn-out oder werden wir zu den besseren Menschen?

Referent/in

Thomas Sitte, Christiane Hoppe, Matthias Brumhard, Elisabeth Terno
Moderator: Andre Banat & Reimer Gronemeyer>

Ziel und Vortragskontext

Welche Strategien bilden die betroffenen Helfer aus, um die unzweifelhaft bestehenden Belastungen dauerhaft hilfreich-konstruktiv – für sich und ihr berufliches und privates Umfeld – nutzen zu können. Wie können schwierige Erfahrungen bewältigt werden? Gibt es Entlastungen, die für alle gültig sind?

Uhrzeit

15.45-16.00

Programmpunkt

Ausblick und Abschluss

Referent/in

Wolfgang George & Andre Banat

Ziel und Vortragskontext

Durch die Moderatoren werden eine Zusammenfassung und ein Ausblick geführt.

12.00-13.00 Mittagspause / Pressegespräch

Informationen

Leistungen

Kongress-Teilnahme, Kongressbericht und Unterlagen, Verköstigung

Förderer

B.BRAUN-STIFTUNG
Kassenärztliche Vereinigung Hessen

Partner

Justus-Liebig Universität
Hessische Städte- und Gemeindebund
TransMIT-GmbH

Kongressgebühr

80 € (inkl. Mwst.) / Studenten, Auszubildende und Ausbilder kostenfrei (nach Rücksprache) / Gruppentarif ab 5 Personen (60 € pro Person)

Anmeldung & Ticket

Anmeldung unter www.giessener-kongress.de
Der Überweisungsnachweis wird zugleich als Ticket verwendet.

Ansprechpartner

Wolfgang George
george@transmit.de

Anfahrtbeschreibung

Ludwigstraße 23, 35390 Gießen

Referentenliste
  • Banat, Gamal-Andre (Priv.-Doz. Dr. med, MBA), Chefarzt Onkologie, Gesundheitszentrum Wetterau, Friedberg
  • Brömmer, Uwe (Einrichtungsleiter, Wohnstift-Hanau); Hanau
  • Brumhard, Matthias (Apotheker), Ethikbeauftragter des Universitätsklinikum Gießen
  • Braun, Helge (Prof. Dr. med), Minister im Kanzleramt, Berlin
  • Brysch, Eugen (Politologe), Vorstand Deutsche Stiftung Patientenschutz
  • Dippel, Wolfgang (Dr. rer pol), Staatssekretär Hessisches Ministerium für Soziales und Integration, Wiesbaden
  • Fritz, Thorsten (Dr. med) Zentrum für Schmerztherapie, Butzbach
  • George, Wolfgang (Prof. Dr. phil Diplompsychologe), TransMIT-Projektbereich für Versorgungsforschung, Gießen
  • Gronemeyer, Reimer (Prof. Dr. Dr. Soziologe, Theologe) Universität Gießen
    Haas-Weber, Maria (Dr. med) Niedergelassene Allgemeinmedizinerin, Hanau
  • Hoppe, Christiane (Dr. med) Niedergelassene Allgemeinmedizinerin, Frankfurt
  • Mayer, Claude-Hélène (Priv.-Doz. phil Diplompsychologin, Ethnologin), Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder
  • Mukherjee, Joybrato (Prof. Dr. phil) Präsident Justus-Liebig Universität Gießen
  • Schulze, Ulrike (Prof. Dr. phil), Pflegewissenschaftlerin, FH-Frankfurt
  • Seibert, Horst (Prof. Dr. habil Sozialarbeiter, Pfarrer), Landakademie Weilrod
  • Simmler, Susanne (Pädagogin) 1. Kreisbeigeordnete, Main Kinzig-Kreis, Hanau
  • Sitte, Thomas (Dr med), Vorstand Deutsche PalliativStiftung, Fulda
  • Terno, Elisabeth, Koordinations- und Ansprechstelle für Dienste der Sterbebegleitung und Angehörigenbetreuung (KASA), Frankfurt
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